Der „Stadtlbrand“ vor 60 Jahren


Ein Blick zurück
Heute vor 60 Jahren ereignete sich eine der größten Brandkatastrophen der Stadt Kitzbühel. Wir möchten dabei auf zwei Erzählungen aus der Stadtzeitung der Stadt Kitzbühel aus den Jahren 2004 und 2009 hinweisen.
 
In der Nacht vom 2. auf den 3. April 1959, also vor 60 Jahren, wurde die Stadt Kitzbühel vom größten Brand der jüngeren Geschichte heimgesucht. Er betraf die Häuser Werner, Straßhofer und Messner in der Vorderstadt, die innerhalb kürzester 
 Zeit in hellen Flammen standen. Vom Brixental her war ein Güterzug um die Kapserschleife in Richtung Bahnhof gefahren, der Lokführer hatte den Feuerschein bemerkt und durch anhaltendes Pfeifen der Lokomotive die Bevölkerung geweckt.

Kitzbühel erlebte einen für diese Zeit gigantischen Feuerwehreinsatz. Nach dem offiziellen Brandbericht waren an der Löschaktion 280 Feuerwehrmänner beteiligt. Das Löschwasser wurde aus 11 Hydranten, 2 Basins, 1 Saugstelle der Grossache und 3 Staustellen des Gänsbaches entnommen. Die verwendeten Schläuche ergaben eine Gesamtlänge von 5.500 m, davon allein 2.200 m von der Kitzbüheler Feuerwehr. Um 1 Uhr nachts wurde das Feuer bemerkt, die Lokalisierung des Brandes gelang gegen 2.30 Uhr, um 4 Uhr war das Feuer gelöscht. Der im spannenden Stil dieser Zeit verfasste Bericht im „Kitzbüheler Anzeiger“ vom 11. April 1959 trägt den Titel „Die Schreckensnacht von Kitzbühel“. Vielen Bewohnern Kitzbühels ist das Ereignis wegen seiner Dimension bis heute in äußerst lebhafter Erinnerung. Übrigens war der 3. April 1959
 der letzte Tag der Amtszeit von Bürgermeister Dr. Camillo v. Buschman. Am Tag darauf wurde Hermann Reisch zum Bürgermeister von Kitzbühel gewählt.
 
Stadtl-Geschichten“ erzählt von Gottfried Planer . . . und noch ein Feuerwehrg‘schichtl 
 
Das war so: 
 
Am Katharinenturm war einst eine ständige Feuerwache eingerichtet. Soweit es mir bekannt ist, war die letzte Wächterin die Pirchl Mena, deren Vater jener Bürgermeister war, der beim Kaiser in Wien vorstellig geworden war und die Umfahrung von Kitzbühel mit der Eisenbahn und somit auch eine Bahnhaltestelle erwirkte. Sie war mit einem Teleskopfernrohr nach Galilei ausgerüstet. Der wohl letzte aller Turmwächter war der Messner Much. Er war allerdings kein Feuerwächter mehr. Er war im Zweiten Weltkrieg als Flugzeugbeobachter dort oben. Er war Augenzeuge, als ein amerikanischer Bomber beinahe den „Gruabhof“ getroffen hätte, und er beobachtete den Abwurf eines Benzinkanisters von einem Bomber. Diese Kanister waren aus Aluminium und beträchtlichen Ausmaßes. Sie wurden einfach, nachdem sie leer waren, abgeworfen. Einer landete beim Lamplmayr-Haus nächst dem „Tennerhof“. Auch eine Feuerglocke war im Katharinenturm angebracht, sie dürfte im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen worden sein. Es bestand für die Feuerwehr ein bestens ausgeklügeltes System der Alarmierung. Einige hatten eine elektrische Feuerklingel direkt im Haus montiert.

Feuerwehrmänner im Gries wurden folgendermaßen mobil 
gemacht: Die Pirchl Mena, oder wer halt gerade Spähdienst am Turm hatte, blies in eine damals bei den Feuerwehren übliche Hupe. Und zwar ins Stadtl herunter. Der Goldschmied Michael Messner (dessen Nachfahren heute noch das Geschäft innehaben) hörte den Alarm, nahm seinerseits seine Hupe, lief auf seine Terrasse, dem Gries zu, und gab den Alarm zum „Zwicker Klausei“ 
 weiter. Der seinerseits alarmierte wiederum sein Viertel. Auf welche Weise er das tat? Wahrscheinlich halt auch mit einer solchen Hupe. Und die Pointe? Der Michael Messner war nie in der Lage den Alarm weiterzugeben, weil ihm jedes Mal derartig schlecht wurde, dass er speiben gehen musste. Den Alarm gab seine Tochter, die Mariedl weiter.

Geschrieben am 50sten 
Jahrestag des Großbrandes in Kitzbühel in der Nacht vom 2. auf den 3. April 1959. Die betroffenen Häuser in der Vorderstadt waren Werner, Strasshofer und Goldschmied Messner.

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Bild-Quelle: Stadtfeuerwehr © Kitzbühel
Text-Quelle: Stadt Kitzbühel / Stadtzeitung

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